Luxus für die Käufer:innen – Maximale Ausbeutung für die Arbeiter:innen!
Am Samstag sind wir dem Aufruf von den Arbeiter:innen bei Montblanc gefolgt und haben vor der Montblanc-Filiale in der Friedrichstraße folgenden Text an die Käufer:innen von Montblanc und anderen Luxusmarken geflyert:
Wie viele andere prominente Marken des oberen Preissegments lagert auch Montblanc die Produktion seiner Luxusgüter in Sub-Unternehmen aus, die systematisch die Rechte von Arbeiterinnen und Arbeitern missachten. Jahrlang soucte Montblanc so die Produktion seiner Handtaschen – Verkaufspreis jenseits der 1000 Euro/Stück – in Sweatshops nahe Florenz aus. Dort herrschten Zustände wie im tiefsten 19. Jahrhundert: In 12 bis 14 Stunden langen Schichten arbeiteten vornehmlich Migranten und Geflüchtete für einen Niedriglohn unter der Supervision von Montblanc-Managern bei einem chinesisch geführten Vertragsunternehmen. Die Arbeiter sprechen selbst von „maximaler Ausbeutung“.
Nachdem sich die Beschäftigten von „Z Production“ und „Eurotaglio“ Anfang 2023 gewerkschaftlich organisierten und eine 40-Stunden-Woche (5×8 Stunden) erkämpften, reagierte der Mutterkonzern von Montblanc, die Richemont Gruppe, brutal: Die Zusammenarbeit mit denjenigen Firmen, in denen Arbeiter nun gewerkschaftlich organisiert waren, wurden aufgekündigt. Die Produktion sollte offenbar in Sub-Firmen verlagert werden, in denen weiterhin keine Rechte für die Werktätigen gelten und an allen geltenden Regeln vorbei illegal produziert werden kann.
Während die Arbeiter:innen mit Niedriglohn und langen Schichten und im Fall der Aufmüpfigkeit Kündigungen zu rechnen haben, wirft Richemont für seine Kouponschneider hohe Dividenden ab. Allein der Merheitseigner Johann Rupert kassierte im vergangenen Jahr 11,5 Millionen Euro an Auszahlungen. Reich geworden ist seine Familie übrigens mit Plantagen-Wirtschaft im Südafrika der Apartheitdszeit. Tradition verpflichtet.
Unterstützung für die Arbeiter:innen!
Aktuell wehren sich die Arbeiter:innen gegen den Verlust ihrer Arbeitsplätze durch das Richemont-Management. Ihre Forderungen:
1) Ein Ende der gewerkschaftsfeindlichen Politik in der Zulieferkette von Montblanc.
2) Arbeitsgarantien für die Arbeiter:innen in der Zulieferkette.
Unterstützen Sie diese Forderungen und spenden Sie an Kolleg:innen hier!